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Gewürznelke
Die Chinesen sollen die Gewürznelke von den Molukken geholt haben. Die Araber brachten sie schon im 4. Jahrhundert in den Handel und schon im 7. Jahrhundert war sie Bestandteil des Arzneimittelschatzes. Nach den Portugiesen übernahmen die Holländer die Herrschaft auf den Molukken und hielten bis 1796 das Gewürzmonopol auf Nelken. Als Arznei kamen Nelken gegen Ohnmachten, Zahnschmerzen, Schwindel und Magenprobleme zum Einsatz. Äußerlich dienten sie wegen ihrer keimvernichtenden Wirkung für Zahntinkturen und Mundwässer genutzt. Aromatische Bäder und Kräuterkissen profitierten vom Nelkenduft. In Indien werden Nelken in Zigaretten geraucht.
Wissenschaftlicher Name: Syzygium aromaticum L.
Charakteristik
Die Pflanze ist auf den Molukken heimisch, wird aber auch in Tansania, Madagaskar, Brasilien und anderen tropischen Gebieten der Erde angebaut. Medizinisch verwendet werden das aus ganzen oder zerkleinerten Blütenknospen, Blütenstielen und Laubblättern gewonnene Öl, die getrockneten Blütenknospen und die nicht völlig ausgereiften Früchte.
Anwendungsbereiche
Äußere Anwendung: bei Entzündungen im Mund- und Rachenbereich, zur lokalen Schmerzstillung und als Desinfiziermittel in der Zahnheilkunde
Dosierung
Mundwasser: wässrige Lösung mit 1 bis 5 Prozent ätherischem Öl; in der Zahnheilkunde unverdünntes ätherisches Öl
Wirkung und Nebenwirkungen
Die desinfizierenden und lokalanästhetischen Wirkungen sind nur teilweise belegt. Der keimtötende Effekt konnte mehrfach nachgewiesen werden (Briozzo et al. 1989; Arora & Kaur 1999). Auch die schmerzstillende Wirkung von Nelkenöl wurde in der Anwendungsbeobachtung bestätigt. Das Nutzen-Risiko-Verhältnis wird positiv bewertet. Risiken der bestimmungsgemäßen Anwendung therapeutischer Dosen der Droge und Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Selten treten allergische Reaktionen auf.
Anwendung in Lebensmitteln
Die Verwendung der Nelke als Gewürz ist sehr beliebt und weit verbreitet. Als natürlicher Aromastoff ist sie in vielen Produkten enthalten, zum Beispiel auch in alkoholischen und alkoholfreien Getränken.
Thomas Brendler, Joerg Gruenwald, Christof Jaenicke ; Bildrechte: DeeaF/Shutterstock.com